Wie konkret starten?
1. Gebet
Ich habe schon einige Mal die Wichtigkeit von Gebet betont, da ich schon bei Jesus sehe, dass er genau das den Jünger bei Ihrer Aussendung mit auf den Weg gab. Hier die beiden Textstellen:
 35 Und Jesus zog umher durch alle Städte und Dörfer und lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium des Reiches und heilte jede Krankheit und jedes Gebrechen.
36 Als er aber die Volksmengen sah, wurde er innerlich bewegt über sie, weil sie erschöpft und verschmachtet waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.
37 Dann spricht er zu seinen Jüngern: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige.
38 Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte!
Matthäus 9:35-38 (Revidierte Elberfelder Bibel)
1 Nach diesem aber bestimmte der Herr siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte.
2 Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte!
Lukas 10:1-2 (Revidierte Elberfelder Bibel)
Die Ernte ist reif
Zunächst ist wichtig zu sehen, dass Jesus sowohl bei der Aussendung der 12 als auch der 70 betonte, dass die Ernte groß ist.  Jesus ging völlig davon aus, dass damals die Ernte reif war, dass es Leute gab, die offen waren, die nur darauf warteten, dass jemand kommt und ihnen die gute Nachricht des Reiches bringt.
Ich bin davon überzeugt, dass es heute noch genauso ist. Wir hören ja oft, dass der Boden in Deutschland hart ist, dass Menschen nicht wirklich offen für Jesus sind. Meine Anfrage wäre da, worauf wir so eine Aussage stützen? Weil Leute nicht einfach so in unsere Gottesdienste kommen? Weil sie vielleicht nicht an dieser Form von Religion interessiert sind? Auf der letzten Esoterikmesse, bei der wir mit Christen aus unterschiedlichsten Kreisen einen Stand hatten, sprach ich mit zahlreichen Leuten, die geistlich sehr offen waren, betete für sie. Die Esoterik-Branche verkauft jede Menge Mist, weil Leute sich davon etwas versprechen. Nein, ich bin davon überzeugt, dass es viele Menschen in Deutschland gibt, die hier und jetzt offen sind, wir Christen haben es einfach verlernt, hinauszugehen und Jesus zu den Menschen zu bringen. Mit der ewigen „Kommt zu uns“-Mentalität werden wir nicht weit kommen. Jesus geht davon aus, dass die Ernte jetzt und hier groß und reif ist, es fehlen nur die Arbeiter.

 

Genau deshalb sollen wir für Arbeiter beten
Das erste, was Jesus seinen Jüngern wissen lässt, ist, dass die Ernte groß ist. Das erste, was er ihnen aufträgt, ist, für Arbeiter zu beten.
Als Jesus seine Jünger dazu aufforderte, woher sollten diese Antwort auf dieses Gebet (sprich: Arbeiter) kommen? Da es keine christlichen Bibelschulen, Hochschulen oder theologische Seminare gab und auch noch keine Christen gab, liegt die Antwort nahe: Die Arbeiter für die Ernte sollten aus der Ernte kommen. Und mit dem Gebet dafür sollten die Jünger beginnen. Implizit ist das auch ein Gebet a la Jesaja 6 „Herr, sende mich!“: Damit die neuen Arbeiter aus der Ernte erst zu Arbeitern werden können, muss jemand zu ihnen gehen und ihnen von Jesus und der guten Nachricht vom Reich erzählen.
Ein guter Anfang, regelmäßig dafür zu beten ist das Gebet um 10:02, mehr dazu in einem Video vom letzten Greenhouse Training mit Neil hier in Hamburg.
Wenn wir dieses Gebet für Arbeiter beten, dann sagen wir sowohl „Herr, sende mich“ als auch „Schick mich zu den Leuten, die jetzt offen sind.“

 

Gebet um Mut
Die Ergänzung zum Gebet für Arbeiter finden wir in der Apostelgeschichte. Jesus hatte den Heiligen Geist angekündigt, der den Jüngern Kraft geben würde, seine Zeugen zu sein (Apg 1,8). Nun war der Heilige Geist gekommen und wofür sehen wir die junge Gemeinde beten?
Hier Apg 4, 29 in drei verschiedenen Übersetzungen:
Und nun, Herr, sieh an ihre Drohungen und gib deinen Knechten, dein Wort mit aller Freimütigkeit zu reden;
(Revidierte Elberfelder Bibel)

Höre nun, Herr, wie sie uns drohen, und hilf uns als deinen Dienern, furchtlos und unerschrocken deine Botschaft zu verkünden.
(Neue Genfer Übersetzung)

Und nun höre ihre Drohung, Herr, und gib deinen Dienern Mut, wenn sie weiterhin die gute Botschaft verkünden.
(Neues Leben. Die Bibel)
Die frühen Christen beteten um Mut, um Freimut, sie wollten furchtlos und unerschrocken Jesu Botschaft verkünden.
Ich bin überzeugt davon, dass wir genau dies auch heute tun müssen, denn fehlender Mut oder vorherrschende Menschenfurcht halten uns davon ab, wirklich das zu tun, wozu Jesus seine Jünger gesandt hat. Hier findet ihr meinen separaten Post zu Menschenfurcht.
Also: Wecker auf 10:02 (oder 9:38 oder jede beliebige Zeit stellen) und anfangen, für Arbeiter zu beten. Und dabei gleich auch für Mut beten.

 

Im nächsten Schritt der Serie wird es um Orte & Personen gehen.