In meinem Post zu den fünf notwendigen Elementen für eine Bewegung war mein erster Punkt: 1. Eine wirklich gute Nachricht und eine wirklich gute Beziehung zu Jesus.

In diesem Post will ich anfangen, den ersten Teil dieses ersten Punktes, also den der guten Nachricht, ein bisschen genauer anzuschauen.
Ich kann jetzt schon sagen, dass die Betrachtung des Evangeliums garantiert einige Posts benötigen wird. Dafür ist die Nachricht zu gut und das, was das Evangelium meines Erachtens beinhaltet, zu vielschichtig, um es in einem Artikel abzuhandeln.

Ich glaube allerdings, dass wir in der Regel höchstens stark verkürzte Vorstellungen vom Evangelium haben, sodass es äußerst schädlich wäre, wenn jemand über dieses erste Element schnell hinweg geht, weil er denkt: „Ah, Evangelium, alles klar, weiß ich“. Ich wiederhole mich gern noch einmal:

Ich glaube, dass die wenigsten Christen das Evangelium gehört haben.

Das sage ich nicht aus Hochmut, sondern aus eigener Erfahrung: Ich konnte über 20 Jahre Christ sein und sogar 6 Jahre Theologie studieren und hatte das Evangelium am Ende immer noch nicht richtig verstanden. Das lag sicher auch daran, dass ich selbst immer nur ein verkürztes Evangelium gehört habe. Inzwischen glaube ich, das Evangelium ein gutes Stück besser verstanden zu haben (auch wenn ich vermutlich immer noch am Anfang bin) und begreife immer mehr, wie gut diese gute Nachricht wirklich ist.

Daher will ich ganz vorn anfangen: Am Tag, an dem Jesus geboren wurde.

Als der Engel zu den Hirten in Bethlehem kam, sprach er:

Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird. Lukas 2,10 (rev. Elberfelder Übersetzung)

Das Wort für „verkündige“ ist griechisch: euaggelizomai, welches die zugehörige Verbform zu Euaggelion (Evangelium, gute Nachricht) ist, sprich: wenn jemand „evangelisiert“ hat, hat er gute Nachricht weitergegeben. Deshalb fügt die Elberfelder-Übersetzung auch die Alternativübersetzung in der Fußnote an:

Ich verkündige euch gute Botschaft von einer großen Freude.

Mein Griechischwörterbuch hat für die Verbform: „Bringe eine freudige Nachricht bzw. verkünde das Evangelium“. Sprich: Das Wort wird im NT nicht anders gebraucht als im Zusammenhang mit dem Evangelium.

Wenn ich dann wieder in mein Griechischwörterbuch schaue, dann steht dort für Euaggelion sogar „Freudenbotschaft, Evangelium“, wobei im Vers oben das „große Freude“ sogar explizit im Text steht.
Die Engel erzählten den Jüngern nicht nur große Freude, sie „evangelisierten“ sie mit (teilten ihnen die gute Nachricht mit von) einer großen Freude. Die Nachricht, die die Engel den Hirten brachten, war also eine gute Botschaft! Und sie würde große Freude auslösen! Und sie war für das ganze Volk!

Ich möchte mit diesen einleitenden Worten betonen, dass das Evangelium immer eine gute Nachricht ist und evangelisieren schon vom Wort allein bedeutet, eine gute Nachricht weiterzugeben.

Warum ich das betone? Weil ich glaube, dass wir klassisch eher ein Mischmasch aus „einem Haufen schlechter Nachrichten gepaart mit einer guten Option“ verkünden.

Im nächsten Post werde ich diesen Eindruck an Hand der vier wohl bekanntesten Wege oder Werkzeuge, „das Evangelium“ weiterzugeben, näher begründen.

In diesem Sinne, bis kommende Woche, allen ein gutes Wochenende!