Weiter geht’s in unserer Konkret Starten-Reihe. Heute geht es um den sehr wichtigen Punkt

Predigen & Heilen

Zunächst wieder die betreffenden Stellen aus Matthäus und Lukas 10:

Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.
Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt!
Mat 10,7-8 (Revidierte Elberfelder Bibel)

Und in welche Stadt ihr kommt, und sie nehmen euch auf, da esst, was euch vorgesetzt wird, und heilt die Kranken darin und sprecht zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.
Lukas 10:8-9 (Revidierte Elberfelder Bibel)

Nachdem wir wissen, wohin wir gesandt sind und wir für Arbeiter für die Ernte gebetet haben (natürlich nicht nur einmal, das soll ein Lebensstil werden), sollen wir hingehen und Predigen und Heilen.

Jesus sprach davon, dass die Ernte groß ist und dass es zu wenig Arbeiter für diese Ernte gäbe. Er sprach also von Leuten, die entweder jetzt bereits geistlich offen für ihn waren oder es aber durch ein Wunder werden würden. Jesus hat nicht versucht, die zu überzeugen oder denen nachzugehen, die kein Interesse an ihm hatten. Mit derselben Einstellung sollten die Jünger hinausgehen.

Ich habe euch gesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. Johannes 4,38 (Revidierte Elberfelder Bibel)

Die Jünger sollten Personen des Friedens finden. Wir werden im nächsten Teil der Reihe noch genauer darauf eingehen, was Personen des Friedens sind. Für jetzt soll genügen: Es handelt sich um Personen, die offen für Jesus und seine Botschaft sind und ihr Beziehungsnetzwerk für diese Botschaft öffnen.

Wenn wir also hinausgehen, gehen wir mit derselben Einstellung: Wir suchen Personen des Friedens, wir suchen Menschen, die entweder schon offen sind für Jesus oder aber für die wir beten können. Wir halten uns nicht mit Leuten auf, die aktuell kein Interesse an Jesus haben.

Was sollten die Jünger tun?
Es ist interessant zu sehen, was genau die Jünger tun sollten: Sie sollten den Leuten sagen, dass das Reich Gottes nahe herbei gekommen ist. Und sie sollten die Kranken heilen. Es würde den Umfang dieses Blogposts sprengen, wenn ich hier jetzt ausführlich zu erklären versuchte, was das Reich Gottes ist, dennoch in aller Kürze skizzenhaft.

Schauen wir uns zwei Texte aus dem Lukasevangelium an:

Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war:
„Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden,
auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn.“
Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.
Lukas 4,17-20 (Revidierte Elberfelder Bibel)

Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.
Lukas 11,20 (Revidierte Elberfelder Bibel)

Im ersten Text zitiert Jesus aus Jesaja und sagt: Das ist jetzt erfüllt. Im zweiten Vers spitzt er die Aussage zu, dass das Reich Gottes dadurch sichtbar geworden ist, dass er Dämonen ausgetrieben hat. Die Botschaft vom Reich ist also keine reine Kopfwahrheit, sondern eine erfahrbare Realität. Wenn das auf Erden passiert, was Gott sich wünscht, wenn auf der Erde ein Stück sichtbarer wird, wie es im Himmel sein wird (kein Schmerz, keine Tränen vgl. Offb 21,4), dann ist das Reich Gottes angebrochen. Es ist noch nicht da, aber es kommt.

Daher gehören Predigen & Heilen zusammen. Es geht nicht um reines Predigen, ohne diese neue Wirklichkeit des Reiches Gottes zu demonstrieren und es geht nicht um reines Heilen, ohne diese neue Wirklichkeit zu erklären.

Damit es praktisch wird:

Wie sieht das bei uns konkret aus?

Wir machen gute Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Umfragen, die wir immer wieder abändern und der Situation anpassen.
Letzte Woche bin ich zusammen mit einem Studenten auf dem Uni-Campus gewesen. Wir haben Personen des Friedens gesucht bzw. Leute, für die wir beten können.
Wir gingen zu zweit (siehe Mat & Lukas 10) hinaus, ich machte es ein paar Mal vor, dann machte es mein Freund, der das in dieser Form noch nie gemacht hatte, nach.

Die Umfrage, die wir aktuell nehmen, weil sie sich bewährt hat, ist komplett simpel und beinhaltet vier Fragenbereiche:

  1. Was gefällt dir hier? (Am Campus, am Studium, an diesem Viertel etc.)
  2. Was gefällt dir nicht, wo gibt es konkrete Probleme?
  3. Wir glauben an Jesus und daran, dass Jesus Gebet erhört. Gibt es etwas, für das wir für dich beten können? Bist du krank, hast du Schmerzen? Wenn Gott ein Wunder in deinem Leben tun würde, was sollte es sein?
  4. Kennst du noch jemanden, für den wir beten können oder sollten?
Wenn es Dinge gibt, für die wir konkret beten können, machen wir das sofort, laut, vor den Leuten. Viele bedanken sich, manche sind gleichgültig, manche sind amüsiert. Wenn Krankheiten oder Anliegen genannt werden, unterbrechen wir die Umfrage und beten sofort dafür.
In jedem Gespräch merkt man schnell, ob jemand offen für uns und unsere Botschaft ist oder nicht. Auch an den Gebetsanliegen merkt man schnell, wie interessiert jemand ist. Natürlich bete ich auch prophylaktisch für Gesundheit (wird öfter mal gewünscht), aber gleichzeitig sagt es mir auch, dass das jetzt vielleicht nicht die Person ist, die wir treffen sollen.

Am letzten Freitag trafen wir eine Person an der Uni, die uns als Gebetsanliegen Schmerzen aufgrund eines Muskelfaserproblems. Wir beteten sofort um Heilung. Beim ersten und zweiten Mal Beten wurde es jeweils besser. Nach dem dritten Mal war der Schmerz komplett weg. Und die Person sichtlich angetan.
Verstehe ich, warum wir mehrfach beten mussten? Nein, aber gut, Jesus hat bei dem Blinden auch zweimal gebetet.

Damit es noch konkreter wird: Wie bete ich? Was sage ich?
Ich bete extrem kurz, meist maximal 5 Sekunden. Und dabei halte ich es für komplett egal, ob ich bitte a la „Jesus, mach das jetzt gesund“ und „Jesus, heile jetzt das Knie (oder: den Fuß, die Schmerzen etc.)“ oder ob ich „befehle“ a la: „Knie, werde jetzt in Jesu Namen gesund“ oder wie Petrus „Im Namen Jesu Christi, Geh umher!“ (Apg 3,6)
Ich bin es ohnehin nicht, der heilt, Jesus ist das. Ich muss nix fühlen, nix spüren, keinen übergeistlichen Eindruck haben, ich bin einfach nur gehorsam und mache das, wozu Jesus seine Jünger ausgesandt hat.

Ich bete bewusst kurz, damit weder derjenige, für den ich bete, noch derjenige, mit dem ich rausgehe (und der das vielleicht noch nie gemacht hat), den Eindruck bekommt, dass es irgendwie an meinen Worten liegt.

Torben, ein Freund von mir aus Dänemark hat dazu ein paar coole Videos aus der Praxis bei Youtube hochgeladen. Miracles in Sweden finde ich persönlich eins der besten Videos, da es die Einfachheit zeigt. Die Gesichter direkt nach dem Gebet sind einfach genial.

Im Anschluss erkläre ich meist kurz, dass Jesus auf der Erde geheilt hat und dass er seine Leute dazu ebenfalls ausgesandt hat, für Menschen zu beten.
Danach kann ich fragen, ob die Person Jesus kennt, was sie von ihm weiß. Je nach Situation frage ich nach, ob die Person Interesse daran hat, diesen Jesus selbst besser kennen zu lernen.
Was ich bei einem Gebet (egal ob für Heilung oder für ein anderes Anliegen) immer frage, ist, ob ich noch einmal nachfragen kann, ob Jesus das Gebet beantwortet hat, ob die Schmerzen immer noch weg sind oder ähnliches. Und frage dann nach irgendeiner Kontaktmöglichkeit: Email, Telefon, Facebook.
Auch hier macht das nicht jeder, aber am vergangenen Freitag gab es zwei Leute, die offen für einen Kontakt waren und uns ihre Emailadressen gaben.

Wenn wir Leute an ihrem Wohnort (Wohnung, Haus) treffen und dort für ihr Anliegen gebetet haben, frage ich: „Darf ich noch einmal kommende Woche oder so vorbeikommen, um zu hören, ob Gott das Gebet erhört hat?“ Eigentlich immer sind die Leute sehr offen dafür. Und man hat eine Einladung ausgesprochen bekommen, wieder zu kommen.

Was wir machen, wenn wir jemanden finden, der interessiert an Jesus ist, erkläre ich beim nächsten Mal. In Kurzform: Wir wollen mit den Leuten – bei den Leuten – induktive Bibellesegruppen starten. Wie das aussieht, kommt im Punkt „Pflanzen“.

Feedback, Fragen? War es praktisch genug?

Wer mehr wissen will, was wir konkret machen, und dafür beten möchte, kann sich bei mir persönlich melden. Ich verschicke einen persönlichen Newsletter mit Updates und Gebetsanliegen.