Ich hab es selbst als Pastor gelebt: Wir leben so stark in Gemeinde und verknüpfen dabei unsere missionarischen Aktivitäten und unseren missionarischen Lebensstil so eng mit Gemeinde, dass wir kaum bemerken, wie wir zwar Menschen für Jesus gewinnen wollen, sie letztlich aber für Jesus in unserem Gemeindesystem gewinnen wollen. Für mich war das mal eins: Meine Leben mit Jesus und mein Leben in der Gemeinde. Mittlerweile denke ich, dass wir viel zu sehr den Wert auf Gemeinde legen und viel zu wenig über Jesus reden.

Ich habe noch das oft gehörte Zitat von Bill Hybels im Ohr „Die Ortsgemeinde ist die Hoffnung der Welt“ (the local church is the hope of world). Damals habe ich das mit vollem Herzen bejaht, mittlerweile halte ich den Satz für falsch. Die Ortsgemeinde ist nicht die Hoffnung der Welt, Jesus ist die Hoffnung der Welt.

Je länger ich aus dem klassischen Gemeindesystem raus bin, desto weniger rede ich von Gemeinde. Ich rede viel mehr von Jesus. Was er für mich ist, wie ich mit ihm lebe, was ich ihm sage, was er mir sagt. Und wenn ich mit Freunden über diesen Jesus rede, möchte ich, dass sie diesen Jesus kennenlernen. Dass eine Gruppe von Jüngern, die gemeinsam unterwegs sind und Gott lieben, einander lieben und andere Menschen zu Jüngern machen, dann auch Gemeinde sind (siehe das Dreiecksvideo), ist zweitrangig. Wichtig ist Jesus, wie cool er ist, wie gut er ist. Er ist die Hoffnung der Welt.