Weiter geht’s in unserer Konkret Starten-Reihe. Heute geht es um den sehr wichtigen Punkt
Predigen & Heilen
Zunächst wieder die betreffenden Stellen aus Matthäus und Lukas 10:
Wenn ihr aber hingeht, predigt und sprecht: Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.
Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt!
Mat 10,7-8 (Revidierte Elberfelder Bibel)Und in welche Stadt ihr kommt, und sie nehmen euch auf, da esst, was euch vorgesetzt wird, und heilt die Kranken darin und sprecht zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.
Lukas 10:8-9 (Revidierte Elberfelder Bibel)
Nachdem wir wissen, wohin wir gesandt sind und wir für Arbeiter für die Ernte gebetet haben (natürlich nicht nur einmal, das soll ein Lebensstil werden), sollen wir hingehen und Predigen und Heilen.
Jesus sprach davon, dass die Ernte groß ist und dass es zu wenig Arbeiter für diese Ernte gäbe. Er sprach also von Leuten, die entweder jetzt bereits geistlich offen für ihn waren oder es aber durch ein Wunder werden würden. Jesus hat nicht versucht, die zu überzeugen oder denen nachzugehen, die kein Interesse an ihm hatten. Mit derselben Einstellung sollten die Jünger hinausgehen.
Ich habe euch gesandt zu ernten, woran ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeit eingetreten. Johannes 4,38 (Revidierte Elberfelder Bibel)
Die Jünger sollten Personen des Friedens finden. Wir werden im nächsten Teil der Reihe noch genauer darauf eingehen, was Personen des Friedens sind. Für jetzt soll genügen: Es handelt sich um Personen, die offen für Jesus und seine Botschaft sind und ihr Beziehungsnetzwerk für diese Botschaft öffnen.
Wenn wir also hinausgehen, gehen wir mit derselben Einstellung: Wir suchen Personen des Friedens, wir suchen Menschen, die entweder schon offen sind für Jesus oder aber für die wir beten können. Wir halten uns nicht mit Leuten auf, die aktuell kein Interesse an Jesus haben.
Was sollten die Jünger tun?
Es ist interessant zu sehen, was genau die Jünger tun sollten: Sie sollten den Leuten sagen, dass das Reich Gottes nahe herbei gekommen ist. Und sie sollten die Kranken heilen. Es würde den Umfang dieses Blogposts sprengen, wenn ich hier jetzt ausführlich zu erklären versuchte, was das Reich Gottes ist, dennoch in aller Kürze skizzenhaft.
Schauen wir uns zwei Texte aus dem Lukasevangelium an:
Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war:
„Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden,
auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn.“
Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.
Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.
Lukas 4,17-20 (Revidierte Elberfelder Bibel)Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.
Lukas 11,20 (Revidierte Elberfelder Bibel)
Im ersten Text zitiert Jesus aus Jesaja und sagt: Das ist jetzt erfüllt. Im zweiten Vers spitzt er die Aussage zu, dass das Reich Gottes dadurch sichtbar geworden ist, dass er Dämonen ausgetrieben hat. Die Botschaft vom Reich ist also keine reine Kopfwahrheit, sondern eine erfahrbare Realität. Wenn das auf Erden passiert, was Gott sich wünscht, wenn auf der Erde ein Stück sichtbarer wird, wie es im Himmel sein wird (kein Schmerz, keine Tränen vgl. Offb 21,4), dann ist das Reich Gottes angebrochen. Es ist noch nicht da, aber es kommt.
Daher gehören Predigen & Heilen zusammen. Es geht nicht um reines Predigen, ohne diese neue Wirklichkeit des Reiches Gottes zu demonstrieren und es geht nicht um reines Heilen, ohne diese neue Wirklichkeit zu erklären.
Damit es praktisch wird:
Wie sieht das bei uns konkret aus?
Wir machen gute Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Umfragen, die wir immer wieder abändern und der Situation anpassen.
Letzte Woche bin ich zusammen mit einem Studenten auf dem Uni-Campus gewesen. Wir haben Personen des Friedens gesucht bzw. Leute, für die wir beten können.
Wir gingen zu zweit (siehe Mat & Lukas 10) hinaus, ich machte es ein paar Mal vor, dann machte es mein Freund, der das in dieser Form noch nie gemacht hatte, nach.
Die Umfrage, die wir aktuell nehmen, weil sie sich bewährt hat, ist komplett simpel und beinhaltet vier Fragenbereiche:
- Was gefällt dir hier? (Am Campus, am Studium, an diesem Viertel etc.)
- Was gefällt dir nicht, wo gibt es konkrete Probleme?
- Wir glauben an Jesus und daran, dass Jesus Gebet erhört. Gibt es etwas, für das wir für dich beten können? Bist du krank, hast du Schmerzen? Wenn Gott ein Wunder in deinem Leben tun würde, was sollte es sein?
- Kennst du noch jemanden, für den wir beten können oder sollten?
Auch hier macht das nicht jeder, aber am vergangenen Freitag gab es zwei Leute, die offen für einen Kontakt waren und uns ihre Emailadressen gaben.
Hallo David,
vielen Dank!
Wenn wir das als Lebensstil leben, jeder an dem Ort, an den er geschickt ist… WOW!
Sehr gut gefällt mir der Teil darüber, wie Du betest. Entlastend!! Ich verfalle auch schnell in ein „Habe ich auch die richtigen Worte benutzt“. Darum geht es nicht. Ich muss hier nichts „machen“ (also außer beten).
LG Regine
Hallo, ich bin zwar im Heiligen getauft, kann aber (noch) nicht in neuen Sprachen reden. Außerdem habe ich noch nie für Kranken die Hände aufgelegt. Würde es bei mir trotzdem funktionieren? Was mach ich denn, wenn auf einmal nichts passiert. Was soll ich dann sagen? „Gott will dich scheinbar jetzt noch nicht heilen“ oder ähnliches?
Danke im Vorraus!
Ansonsten: Gute Arbeit! Weiter so! Ich freue mich schon auf den nächsten Teil der „Konkret starten“ – Serie. Gottes Segen euch!
Hallo Viktor,
schön, dass dir die Reihe gefällt.
Du scheinst aus einem klassisch-pfingstlichen Kontext zu kommen. Theologisch sehe ich die Dinge da anders, ich sehe dieses zweite Erlebnis, was die Pfingstler als Geisttaufe bezeichnen, nicht zwingend im NT und auch nicht den Zusammenhang zur Sprachenrede, aber das würde jetzt wirklich den Rahmen sprengen.
Zu deiner Frage: Das ist eine weitverbreitete Rückfrage: „Was, wenn Gott nicht heilt?“ Und weil man das nie genau weiß, wird erst gar nicht das Risiko eingegangen, für jemanden zu beten.
Und genau da setze ich mit meinem Zum Ungehorsam trainiert-Artikel an: Wir müssen lernen, wieder einfach nur das zu machen, was Jesus aufgetragen hat. Jesus hat’s seinen Jüngern aufgetragen (siehe Texte oben), er hat seinen Jüngern aufgetragen, alle anderen zu halten lehren (also auch das Predigen & Heilen), also sollen wir es tun. John Wimber hat mal gesagt: Glaube buchstabiert sich R-I-S-I-K-O.
Von daher: Mach dir keinen Kopf und geh einfach raus und bete für Leute. Geh aus Gehorsam, nicht weil du vorher weißt, dass es „klappen“ wird.
Vor gut 10 Jahren hab ich die Herausforderung gehört: „Bete ab jetzt für 100 Leute! Du wirst sicher erleben, dass Gott nicht heilt und Menschen nicht gesund werden, aber du wirst genügend Heilungs-Erlebnisse haben, die dich dazu bringen, nie mehr aufzuhören.“ Ich habe das damals ernst genommen und genau das ist passiert, ich habe nicht mehr aufgehört.
Nie würde ich übrigens so einen Satz wie du sagen oder auch so schräge Sätze wie „Vielleicht hast du nicht genügend Glauben“ (völliger Schmarrn).
Interessant ist, dass Menschen, für die du betest, oft einfach berührt sind, dass du dir die Zeit nimmst, an ihrem Wohl interessiert bist und für sie betest. Entscheidend ist, dass Menschen merken, dass du ihnen Gutes wünschst.
Spannend fand ich, dass mir ein Freund erzählte, wie ein Team von ihnen, in einem Krankenhaus für Kranke beten durfte. Sie beten oft für Menschen und erleben oft Heilungen. In diesem Fall entschieden sich fünf Menschen für ein Leben mit Jesus, obwohl (!) Gott nach Gebet niemanden von ihnen heilte. Von daher: Mach dir keinen Kopf, sei gehorsam, sei treu und mach das, wozu Jesus uns aufgefordert hat. Und wenn du’s gemacht hast, poste doch hier deine Erfahrungen!
Liebe Grüße aus Hamburg!
David
Hallo,
in einer Predigt habe ich auch etwas gehört (und auch erlebt), was mir sehr viel Mut gemacht und zu Deiner Antwort, David, passt.:
Wenn wir für Menschen beten, dann haben sie immer eine Begegnung mit GOTT. Das Gebet geht nie leer zurück und wird etwas bewirken. Es wird sie berühren. GOTT berührt sie im Gebet.
LG Regine
Lieber David!
Ohne Gebet geht tatsächlich nix, das ist biblische Wahrheit.
Sollen wir aber wirklich für Kranke in solch Evangelisationssituationen beten (Ich meine jetzt explizit „beten“)? Hatte Jesus seinen Jüngern nicht, nachdem er ihnen Vollmacht gegeben hatte geboten: »Heilt Kranke, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus. Umsonst habt ihrs empfangen, umsonst gebt es weiter«.
Und – Nur zu den verlorenen Schafen Israels, nicht zu den Nationen.
Wo hat Jesus für Kranke gebetet? Und wo die Jünger? Hat Jesus die Kranken nicht „einfach“ geheilt? Also ohne zu beten? Und die Jünger auch ebenso (auch mit Öl gesalbt)? Jesus hatte auch nicht gegen den Sturm „gebetet“, er hatte ihm geboten mit den bekannten Folgen.
Aber die zwölf und die siebzig Jünger damals haben das „gemacht“. Begeisterung darüber wurde mit Jesu Hinweis auf die eingeschriebenen Namen im Himmel eher gedämpft.
Also bleibt die Frage: Was alles ist heute anders als damals, dass es nicht so „fluppt“?
Lieben Gruß vom Matthas
IHr schreibt, dass ihr für kranke betet, ist die bible da falsch übersetzt? denn ich lese heilt kranke. wenn wir in der apostelgeschicht lesen wie petrus sicjh verhielt bie dem Bettler, da sehe ich nichts geschrieben dass sie beteten sondern dass sie ihm sagten im Namen jeus steh auf. ich hab das schon einige male getan, nicht immer erfuhr ich das Resultat. viel sind aber dann überracht,, wenn ich nru schnel heilung im Namen Jeus gebiete. Denn alle erwarten ein langes gebet. Jeus hat uns vollmacht gegeben. so können wir ohne irgend beten zu müssen Dinge tun. Wenn Jesus uns nun beaufträgt Kranke zu heilen, dann könne wir damit rechnen, dass er es auch tun wird vorausgestzt der glaube ist da. das sage ich nur damit nicht jemand enttäuscht wird sollte mal kein Heilung geschehen. Jeus konnt auch icht überall heilen und sicher nicht weil er nciht genug glauben oder vollmahct hatte. es lag am empfanger der nciht glauben hatte. Heilt und höhrt auf zu beten somit beweisst ihr, dass ihr vollmacht habt. dass ihr wirklich gesandte gottes seid.
Ich wünsche uns allen merh Mut gott zu vertrauen und ihn ernst zu nehmen.
Hallo Matthias, hallo Reto,
danke für eure Kommentare.
Zuerst einmal: Lasst uns bitte Gott nicht kleiner machen als er ist.
Ich erlebe viel zu oft, wie wir ihn in eine Box packen und da muss er dann reinpassen. Glaubt ihr im Ernst, dass es für Gott einen Unterschied macht, ob wir heilen (also im Sinne von: Sei gesund in Jesu Namen wie bei Petrus und Johannes) oder ob wir darum bitten, dass Jesus jetzt heilt (z.B. Jesus, zeig jetzt deine heilende Kraft. oder: Jesus, heile das jetzt)?
Also mein Gott ist zu groß für solches Kategorisieren.
Ehrlich gesagt: Ich schüttel manchmal den Kopf: Von der einen Seite bekomme ich irgendwelche Dispensationalisten mit (glauben, dass die übernatürlichen Geistengaben mit dem NT aufgehört haben, theologisch m.E. absolut nicht zu halten), die mit irgendeinem Wächteramt vor mir warnen. Und auf der anderen streiten sich die Christen darüber, ob wir nun gebieten müssen oder ob beten auch geht. Mir ist es völlig gleich, so lange ihr wirklich hinausgeht und für Leute betet. Denn das ist wichtiger: Dass Leute, die Liebe Gottes erleben, weil ihr auf sie zugeht und ihnen in Jesu Namen Gutes tut.
Noch zum Thema Glauben & Heilung: Ich denke, dazu werde ich sicher noch einen separaten Artikel verfassen, damit das Thema nicht in den Kommentaren untergeht. Aber hier kurz:
Wenn Jesus von dem Senfkorn spricht, dann will er mit diesem „mitzikleinen“ Korn (ein Wort meines 2jährigen, der dabei Daumen und Zeigefinger aufeinander presst) sicher nicht sagen, wie groß unser Glauben sein muss. Wenn er da ist, ist er da.
Und ja, irgendeine Rolle spielt Glaube darin. Aber ich sehe im NT beides: Manchmal ist von Glauben des Betenden die Rede, manchmal von Unglauben der Leute. Wenn ich also jemanden frage, ob ich für irgendetwas beten soll und dieser mir sagt, ich könne für dieses oder jenes beten, dann reicht dieser Glaube völlig! Wer gar nicht daran glaubt (will heißen: sich vorstellen kann, dass Gott etwas tun kann), wird auch nicht für sich beten lassen wollen.
Zum angesprochenen Thema „Jesus konnte nicht überall heilen“: Ich sehe keine einzige Stelle im NT, wo Jesus für jemanden betete und der- oder diejenige nicht geheilt wurde. Jesus heilte alle, die zu ihm kamen. Nicht alle kamen zu ihm, weil nicht alle Glauben hatten.
Von daher tut mir einen Gefallen: Sagt niemandem, der offen dafür ist, dass ihr für ihn betet, dass sein Glaube nicht groß genug ist. Damit richtet ihr mehr Schaden an als dass ihr helft.
Aber bitte nochmal: Nicht mehr darüber reden, diskutieren und Hin&Her Abwägen, geht raus und macht es, probiert es aus, macht Babyschritte, Jesus freut sich darüber, denn Glaube buchstabiert sich R-I-S-I-K-O, wie John Wimber so schön sagte.
So, habt euch alle lieb, macht euren Gott nicht kleiner als er ist und habt die lieb, die ihn noch nicht kennen!
LG!
David
Lieber David,
mit „nicht beten sondern heilen“ greife ich die Ansätze eines gewissen Charles Ndifon (Eine „Heilungsevangelist“ von vielen) auf, der schier unglaubliche Geschichten zu berichten wußte und sogar Heilungen wirkte (live erlebt). Das er dabei auch das Evangelium verdreht hat sei hier jedoch auch erwähnt.
Wo ich aber das große Problem sehe, ist die Einbeziehung von körperlicher Heilung im Evangelium der Gnade. Weil eben weder von den Heiden noch von den Gläubigen alle geheilt werden, aber alle Gläubigen „sind gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus“ und „haben die Erlösung durch sein Blut und die Vergebung der Vergehungen nach dem Reichtum seiner Gnade“. Allen wahrhaft Gläubigen wird vergeben, aber nicht alle werden auf der Erde körperlich geheilt.
Auch wenn du darin vielleicht noch kein großes Problem sehen magst – das wird kommen, wenn man genau dies nicht sauber trennt. Zuviele ungeheilte Geschwister kommen in große seelische Nöte, weil sie den Eindruck bekommen, dass sie etwas falsch machen oder das Gott ihnen etwas vorenthält bzw. gegen sie ist – weil sie nicht geheilt werden.
Für Kranke in der Gemeinde beten sollen die Ältesten (Jak. 5), damit sie geheilt werden. Gott nimmt sich unserer Nöte an, dass habe ich auch schon erlebt. Zu beobachten ist jedoch, dass bei einer „Heilungstheologie“ ein Ungehorsam gegenüber (Jak. 5) zu beobachten ist und man stattdessen zu den „Heilern“ geht, egal ob in der Gemeinde oder auf dem Kongress.
Liebe Grüße
Matthias
Hallo Matthias,
nur damit ich es richtig verstehe: Weil es sein kann, dass Menschen evtl. nicht geheilt werden, betest du erst gar nicht für Heilung?
Oder weil es Leute tun, die hier und da falsche Dinge lehren, lässt du besser ganz die Finger davon?
Ich meine jetzt nicht „man“, sondern konkret „du“?
Aus rein theoretischen Diskussionen klinke ich mich aus. Dafür ist meine Zeit zu knapp.
Noch zu Jak: Du meinst tatsächlich, dass die normalen Gemeindemitglieder NICHT beten sollten? Mal ganz abgesehen davon, dass wir hier von einem innergemeindlichen Text und nicht von einem Missionskontext (wie Luk&Mat 10) sprechen.
Und von Heilern oder Kongressen rede ich Null, ich rede von dem ganz normalen Auftrag eines Jüngers.
Lieber David!
Ich habe, glaube ich, Deinen Artikel nicht aufmerksam genug gelesen:
Zu deiner Vorgehensweise: Erst fragen, dann beten und dann … Evangelium? Kein „Tut Buße“ oder so (Gehört ja auch dazu, wenn man die Jünger anführt)? Vorher? Das irritiert mich jetzt allerdings.
Noch eine Frage:
Ist körperliche Heilung Teil des Evangeliums?
Als Jesus die Jünger sandte, war es so, weil es direkt mit dem angekündigten Königreich zusammenhing – es war geradezu eine Bedingung, oder nicht? Aber heute ist es doch irgendwie anders, zumal die Jünger im Rahmen dieses Auftrags NICHT zu den Nationen gehen sollten, sondern nur zu den verlorenen Schafen Isarels.
Ich frage mich im Gespräch mit Leuten derzeit, ob das dahin gehört, mit ihnen zu beten bzw. ob es das Ziel ist? Was für ein Gebet passt zur erschütternden Wahrheit, dass der Mensch „tot in Vergehungen und Sünden ist“, für Leute, die in „Nichtigkeit ihres Sinnes wandeln und von Natur aus Kinder des Zornes sind“?
Wenn Leute das annähernd verstehen, dann sollte ich vielleicht doch für sie beten.
Liebe Grüße aus C.
Matthias
Nachtrag:
Klingt für ganz nach Wimbers „Powerevangelisation“ oder „Schatzsuche im Erntefeld“ von Kevin Dedmon (schlimmes Buch). Vorgehensweise: Zuerst mit Übernatürlichem die Leute in Erstaunen versetzen und dann predigen (blauäugig scheint man zu denken, dass nur Gott Übernatürliches tun kann).
Hätte jetzt gedacht, dass ihr zuerst predigt und dann betet. Aber so scheint es schon einfacher zu sein.
Liebe Grüße
Matthias
Noch ein Nachtrag:
Kevin Dedmon predigt dazu einen falschen Wohlfühl-Jesus, bei dem es leicht ist, sich zu bekehren, weil er alles für uns tut. Deswegen wahrscheinlich seine Erfolge. Hypergefährlich und verführerisch. Sieht es bei Wimber anders aus? Der hat ja auch die Bibel gegen die Erfahrung getauscht und sich mit sehr bedenklichen Kräften eingelassen.
Bis dann
Matthias
Hallo Matthias,
können wir uns darauf einigen, hier nicht mehr ganz so den Mund voll zu nehmen? Und vielleicht daran denken, dass solche Leute sich auch gute Gedanken gemacht haben und nicht allein dadurch objektiv „hypergefährlich und verführerisch“ sind, nur weil dir das nicht gefällt. Wenn du kritisierst, dann bitte nicht so pauschal, sondern konkret. Sonst schmeißt du nur mit Dreck und praktizierst üble Nachrede. Und ich unterstelle mal, dass du das nicht wolltest.
Ich habe das Dedmon Buch selbst gelesen. Unterschreibe ich da alles, was darin steht? Nein, aber dennoch habe ich sehr gute Impulse daraus mitgenommen. Ich habe selbst schon Schatzsuchen gemacht und Gott hat uns auf abgefahrene Weise zu sehr konkreten Leuten geführt. Ich sehe eher die Gefahr, dass man zwei Stunden wie verrückt durch die Gegend läuft, um irgendwelche Leute zu finden, ohne dann am Ende mit irgendeinem über Jesus geredet zu haben, weil man die Personen zu den Hinweisen einfach nicht finden konnte.
Lieber David!
Du hast Recht, dass ich keine üble Nachrede bzw. Dreck produzieren will, aber Warnungen müssen erlaubt sein.
Das Buch von Kevin Dedmon ist aus verschiedenen Gründen mit größter Vorsicht zu lesen (Ich rate defnitiv ab):
Zum einen kommt er aus der Gemeinde von Bill Johnson, den ich selbst im Rahmen einer Mitarbeiterschule kennen gelernt habe. Einer der Hauptaussagen von Bill Johnson, die auch in diesem Buch auftauchen sind: „Ohne übernatürliche Manifestation ist das Evangelium keine gute Botschaft“ bzw. „Wir schulden den Menschen ein übernatürliches Evangelium“ – was der Bibel widerspricht, weil die Botschaft selbst, das Evangelium, die Kraft Gottes ist, die jeden rettet, der glaubt. Einige seltsamen, bibelfremden „Federphänomene“ seien hier nicht weiter ausgeführt. Bill Johnsen ist ebenfalls ein Charismatiker, welcher durchaus im Extremen Lager zu finden ist.
Ich will dem Kevin Dedmon auch keine bösen Absichten unterstellen und glaube, dass er ernsthaft will, dass Menschen Jesus kennen lernen. Jedoch ist der Jesus aus dem Buch, den er vorstelllt nicht der Jesus der Bibel. Das Evangelium, das er verkündigt, wenn es sich um das Evangelium aus dem Buch handelt, ist ebenfalls nicht biblische Evangelium. Auch kann man erkennen, dass er die „Wort-des-Glaubens-Lehre“ zumindest in Teilen vertritt, wenn er z.B. davon spricht, etwas „in Existenz“ zu rufen usw. Die häufigen Bezugnahmen auf seinen früheren Verkäuferjob, die er ohne Hemmung auf das Evangelium überträgt befremden ebenfalls. Teilweise stolpert man ständig über den Wortstamm „Verkaufen“, der in Bezug auf das Evangelium unangebracht ist.
Auch fischt er allzu größzügig im geistlichen „Äter“ herum, ohne einzubeziehen, dass nicht nur Gott, sondern auch der Teufel Dinge über andere offenbaren kann – so wie es Hellseher auch können. Er ermahnt die Leute nicht einmal, die Bibel genau zu kennen, damit sie unterscheiden können, ob etwas biblisch ist und was nicht, was sie „empfangen“.
Ganz abgesehen davon sind die „Techniken“, von denen er auch spricht alles andere als biblisch. Gerade die „Schatzkarte“ findet sich definitiv nicht in der Bibel.
Wenn er davon redet, mit dem prophetischen das „Gold“ in den Menschen hervorzuheben, dann ist das ebenfalls so nicht nach zu vollziehen. Hört sich eher nach „Self-Esteem“ von Schuller an.
–Also verführerisch finde ich das Buch deswegen, weil es erstaunliche Resultate verheißt, wenn man so „geht“, wie er. Hypergefährlich finde ich seine Arglosigkeit, mit der er, wie schon erwähnt, im geistlichen Äter fischt.
Sträflich dünn ist sein theologischer Unterbau für einen, der ein Pastor ist.
Ich zweifle nicht, das es Ergebnisse bringt, wenn man so vorgeht.
Aber der Geist dahinter steht dem, was wir in der Bibel lesen können, dagegen. Aber für Ergebnisse muss man, wie ich aus nächster Nähe ERLEBT habe, nicht wirklich bekehrt sein und ernsthaft im Glauben voran gehen wollen. In einem Jugendkreis wurde/wird diese Strategie angewandt, mit letzlich mäßigem „Nacherfolg“.
Es gäbe noch mehr, was mehr als bedenklich an diesem Buch ist. Aber dieser Kommentar war schon lang genug.
Er meint, das manche Christen Gott auf die Bibel „beschränken“ wollen, um damit seine u.a. Vorgehensweise zu begründen. Im Grunde denke ich nicht, das dies ein „Beschränken“ auf Gottes Wort ist, sondern vielmehr das ist, was „in seinem Wort bleiben“ meint bzw. gehorsam gegenüber dem Wort „nicht über das hinaus zu gehen, was geschrieben steht“.
Liebe Grüße
Matthias
Es zeigt sich erneut, dass wir Dinge einfach deutlich anders beurteilen, auch okay.
Ich unterschreibe längst nicht alles, was ich von Bill Johnson gehört habe, ihn aber in ein extremes charismatisches Lager zu packen, zeigt entweder, aus welcher konservativen Ecke du kommst oder wie wenig du wirklich extreme Charismatiker kennengelernt hast. Aber egal.
Ich sehe neutestamentlich jedenfalls nicht, dass irgendjemand Wächterämter für sich in Anspruch nehmen soll. Solltest du das für dich dennoch sehen: Starte bitte deine eigene Webseite. Da ich nicht die Zeit habe, einseitige, unausgewogene und teils auch haarsträubende Kommentare zu kommentieren, ist meine einfache Bitte: Wenn die Artikel, die ich hier veröffentliche, für dich nicht hilfreich sind, dann musst du diesen Blog ja nicht verfolgen, für mich überhaupt kein Problem, aber solltest du tatsächlich für dich den Auftrag sehen, vor bestimmten Dingen oder Leuten warnen zu müssen, tue es gern, aber bitte nicht hier.
Nur damit du (und ggfs. andere) mich nicht missverstehen: Die Kommentare hier müssen nicht nur „Ja und Amen“ sein, aber du und ich wissen auch, dass wir theologisch so weit auseinander stehen, dass ein weiterer Austausch nicht zu wirklich etwas führen wird.
Daher möchte ich meine Zeit für andere (für mich wichtigere) Dinge nutzen. Ich hoffe auf dein Verständnis.
Dir und euch aber viel Segen in Sandow!
LG, auch an David
Hallo,
vielen Dank, David, für Deinen Kommentar.
Ich fänd es auch toll, wenn hier über das eigentliche Thema geschrieben wird, Erfahrungen ausgetauscht und so.
Wenn es kein ehrliches Interesse an dem eigentlichen Thema des Blogs gibt, sondern nur um Warnungen geht (für mich z.T. wild und anmaßend, muss ich sagen), wäre ich auch dankbar, wenn das an dieser Stelle wegfällt.
LG Regine
Hallo,
dann werde ich mich hier nicht mehr allzuviel aufhalten. Von wegen „Wächteramt“ – das sollten die Ältesten und Hirten machen, aber da dies nicht allzugut „funktioniert“, werden andere (wie ich) vielleicht etwas unruhig und dann gibt es auf solchen Blogs halt auch entsprechende meldungen.
Ich denke, dass ich sagen darf, was extreme Charismatiker sind, weil ich viele „live“ erlebt habe. Da fand ich das durchaus auch interessant und aufregend und spannend. Als ich mich mit einigen allerdings mal kritisch auseinander setzte, war mir eine Zeit sehr schlecht geworden. (Stacy Campell, Bill Johnson, Che Ann, Randy Clark, Benny Hinn…)
Bill Johnson vertrat bzw. vertritt die Irrlehre, das Jesus auf der Erde „nur“ Mensch war und nicht Gott und das er alle Wunder, die er wirkte, allein als Mensch in der Kraft des Geistes wirkte und nicht als Gott. Wäre es für Bill Johnson anders, könnten wir nähmlich nicht die Dinge tun, die Jesus tat – womit wir wieder beim Anfangsthema wäre.
Bleibt als dennoch festzustellen: Wir können dem biblischen Beispiel nicht so gehorsam sein wie die 12 oder 70 und können kaum das gleiche Evangelium predigen wie sie. Das konnten tatsächlich nur die Jünger von damals, weil der Herr ihnen die Vollmacht gab und sie genau in den jüdischen Kontext passten. Eine Handauflegung vom (nicht nur von Ihm) Bill Johnson hat mir nicht die erhoffte Salbung gebracht, die Kranken zu heilen. Dafür aber jede Menge Druck und Selbstzweifel, warum es nicht „klappt“.
Eine Kleine Korrektur zum vorletzten Eintrag:
Im Buch steht nicht, dass Kevin Dedmon mit seiner „Beschränkungsaufhebung“ seinen Weg rechtfertigen will. Und Bill Johnson sagte auch nicht “Ohne übernatürliche Manifestation ist das Evangelium keine gute Botschaft” sondern ohne die „Kraft Gottes“ ist das Evangelium keine gute Botschaft.
Die Idee mit dem Blog: Vielleicht wirds ja mal was – mit einer genaueren Betrachtung der Jünger, die Jesus aussandte.
Liebe Grüße nach Hamburg