
Quelle: reingestalter – cc
Ohne lange Vorrede möchte ich sofort zur Beantwortung des im letzten Post angerissenen Problems ansetzen:
Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben über alles, durch den er auch die Welt gemacht hat. Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe.
Er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist (Rev. Elberfelder)
Er ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit, der unverfälschte Ausdruck seines Wesens. (NGÜ)
Der Sohn spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider, und alles an ihm ist ein Ausdruck des Wesens Gottes. (Neues Leben)
This Son perfectly mirrors God, and is stamped with God’s nature. (The Message, Eugene Peterson)
Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, und es genügt uns.
Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater? Johannes 14,8-9Nicht dass jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. Johannes 14,46
Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht. Joh 1,18
Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater, noch erkennt jemand den Vater als nur der Sohn, und der, dem der Sohn ihn offenbaren will. Mat 11,27
Und der Vater, der mich gesandt hat, er selbst hat Zeugnis von mir gegeben. Ihr habt weder jemals seine Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen, und sein Wort habt ihr nicht bleibend in euch; denn dem, den er gesandt hat, dem glaubt ihr nicht. Joh 5, 37
Was sagt Jesus mit anderen Worten in all diesen Versen?
Bisher habt ihr Gott noch gar nicht erkannt. Niemand hat ihn wirklich erkannt. Gesehen sowieso nicht (Mose nur mal von hinten), aber auch nicht wirklich erkannt.
Wenn ihr aber wirklich sehen wollt, wie der Vater ist, dann schaut auf mich. Wer mich sieht, sieht den Vater. Und was ich tue, das will auch der Vater tun. Und was ich nicht tun will, das will auch der Vater nicht tun.
Hier geht es nicht um ein Bad cop – Good cop – Spiel, sondern darum, dass wir in Jesus erst wirklich begreifen, wie Gott wirklich ist. Vorher hat sich Gott (durch die Propheten) auch schon offenbart, aber eben nicht voll: Wer wirklich sehen will, wie Gott ist, der schaue sich Jesus an.
Damit ist auch meine Hauptausrichtung klar: Ich versuche alles, was ich betrachte (auch die folgenden Themen) „durch Jesus“ zu betrachten. Was sehe ich bei Jesus? Was hat er gemacht? Wie ist er mit Menschen umgegangen? Welches perfekte Abbild von Gott hat er mir gezeigt?
Dabei drängt sich natürlich die Frage auf, in welchem Verhältnis dann das, wie Gott sich im AT gezeigt hat, zu dem steht, wie er sich im NT in Jesus offenbart hat. Darum geht es in diesem Post: Die dunkle Seite des ATs – was machen wir mit ihr?
Lieber David,
auf diesem Weg einen herzlichen Dank für Deine guten Gedanken in Deinem Blog. Nicht nur zum „Charakter Gottes“ – am deutlichsten sichtbar in Jesus.
Die Bedeutung der „Menschwerdung Gottes“, bzw. von dem Fest der Geburt Christi, welches in wenigen Tagen weltweit gefeiert wird, für unser eigenes Leben, können wir nicht hoch genug ansetzen.
Dieser „ankommende“ (adventliche) Gott in das Menschsein, transformiert das Leben von Menschen. In der Konsequenz heißt dies: So nah kommt Gott, dass Paulus sagen konnte: „Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.“ Der Charakter Gottes bleibt nicht auf Jesus beschränkt, sondern prägt Menschen.
Ein ebenfalls lesenswerter Artikel dazu: http://www.sonntagsblatt-bayern.de/news/aktuell/2013_49_01_01.htm
Liebe Grüße aus dem Süden
Ingo
Hallo David.
Bin erst vor ein paar Tagen auf dein Blog gestoßen und bin ganz berührt von dem kindlichen Vertrauen und tiefschürfenden Gedanken.
Danke dafür ….hat mich richtig beflügelt????
Es besteht wirklich eine fast schmerzhafte Spannung zwischen einigen Aussagen des AT und NT, und ich habe auch schon oft darüber nachgedacht.
Meiner Meinung nach lösen sich manche Spannungen auf ,wenn ich unterscheide zwischen Gott und Vater.
Viele meinen ja,–selbst unter Christen,–wir wären alle Kinder Gottes,weil er uns Menschen erschaffen hat.Sehe ich aber nicht so ….
Jesus war der erste der dieses vertraulichen,innige;Abba zu Gott gesagt hat.
Das gab es vorher nicht,selbst bei David nicht,und tatsachlich hat Jesus diese Vertrautheit und Innigkeit erst für alle möglich gemacht.
Was ich meine ist das dieser veränderte Status es Gott erst möglich macht anders mit uns umzugehen…
Wir Wiedergeborenen brauchen Gott nicht mehr als Richter zu fürchten weil wir in Jesus verurteilt und gestorben sind.
Wir erleben Gott im AT nie als“ Papa“,weil das noch gar nicht möglich war.
Scheinbar ist Gott im AT ein anderer.Dabei ist es in meinen Augen eher so das Gott zum einen durch Jesus die Möglichkeit geschaffen hat das er fur jeden Menschen „Papa“ sein kann,–in Jesus — und insgesamt ist die Menschheit so „alt geworden“ das er sein Erziehungs -Stil geändert hat,dem Alter angemessen halt.
So mein bisheriger Stand.
Nur kurz: Als „Vater“ (seines Volkes) offenbart sich Gott allerdings auch im AT schon mehrfach (und in Ps 89,27 auch als Vater von David) …
Jesaja 63,16
Jeremia 3,4.19 und 31,9
Mal 1,6 und 2,10
Ps 68,6 (Vater der Waisen)
Ps 103,13 (Vater derer, die ihn fürchten; in der Neues Leben Übertragung heißt es sogar: Wie sich ein Vater über seine Kinder zärtlich erbarmt, so erbarmt sich der Herr über alle, die ihn fürchten. )
5.Mose 32,6
Auch 2. Mose 4,22