Heute möchte ich beschreiben, wie ich für meine Freunde bete. Ich hatte es in einem früheren Post über Gebet schon einmal kurz erwähnt und angekündigt, heute will ich konkret erklären, was meine Gebetspraxis sehr belebt hat.
Es ist schnell skizziert: Wir sagen ja oft bildlich gesprochen, dass wir Menschen im Gebet zu Jesus bringen.
Brad Jersak, Autor des Buches „Kannst du mich hören?: Auf Empfang sein, wenn Gott redet“ war vor ein paar Jahren in meiner ehemaligen Gemeinde in Essen. Brads Gedanken zu hörendem Gebet sind vermutlich die hilfreichsten, die ich zu dem Thema gelesen und gehört habe: Fundiert, sorgfältig, nicht theologisch abgedreht (da hab ich schon ganz anderes gelesen) und trotzdem extrem praktisch herausfordernd. Ich empfehle jedem, der an dem Thema interessiert ist, das Buch zu lesen.
Die Aufnahmen von den Vorträgen darf ich mit Brads Erlaubnis hier zum Download (knapp 80MB) anbieten.
Brad ermutigt, dieses „Menschen im Gebet zu Jesus bringen“ mal anders zu machen, nämlich Menschen im Gebet in Gedanken wirklich zu Jesus zu bringen. Im Prinzip so: Stell dir vor, du nimmst einen Freund, für den du beten möchtest, an die Hand und führst ihn in Gedanken zu Jesus. Dann trittst du zurück und guckst zu, was passiert. Was macht Jesus, sagt er was, was macht dein Freund, sagt er was?
Ich schreibe mir die Sachen, die ich dann für die einzelnen Personen sehe bzw. höre, auf und bete daraufhin konkreter. So bete ich regelmäßig für die Personen in meinem Leben. Nicht jeden Tag höre ich für jeden einzelnen in diesem Sinn hin, aber immer wieder. Manchmal höre ich nichts Neues, manchmal sehe ich etwas komplett anderes mit einem neuen Akzent. So lasse ich mich im Gebet leiten und kann so konkreter beten. Natürlich ist bei hörendem Gebet immer ein gewisser Unsicherheitsfaktor mit dabei, aber zum einen habe ich über die Jahre hinweg bei dem Thema „hörendes Gebet“ ein gewisses Maß an Zuversicht aus Erfahrung gewonnen, zum anderen habe ich ähnliche ermutigende Erfahrungen gemacht wie Karina unten..
Meine Einladung wäre: Probiert es doch einfach mal.
Wie sieht das praktisch aus?
Wo es angemessen ist, erzähle ich gerne von meinen Erfahrungen in meinen apostolischen Beziehungen und auch da ändere ich zum Teil zum Schutz der Leute einige Dinge ab. Auch wenn ich grundsätzlich gern davon erzählen würde, was in meinen normalen Beziehungen passiert, ist so ein Blog nicht der richtige Ort dafür. Das sind echte Personen, die hier in Hamburg wohnen, das sind meine echten Freunde. Natürlich wünsche ich ihnen, dass sie das Beste erleben, was ihnen passieren kann (oder besser den Besten, nämlich Jesus), aber es wäre einfach falsch, hier öffentlich darüber zu schreiben. Das sind wirklich Freunde von mir, nicht irgendwelche Projekte.
Glücklicherweise bin ich aber im Kontakt mit immer mehr Menschen in Deutschland, die diese organischen Impulse in ihrem Leben umsetzen wollen, mit vielen davon telefoniere ich alle 4-6 Wochen. Und da echte Geschichten von echten Leuten oft am meisten ermutigen, werde ich von jetzt an versuchen, wo es passt, immer wieder solche Geschichten einzubauen. Und auch wenn ich Namen und einige Umstände ändere, dürft ihr wissen: Hinter den Geschichten verbergen sich echte Menschen, die diese Dinge mit echten Menschen erlebt haben und ich versuche, die Geschichten so gut wie ich kann zu erzählen.
Karina betet regelmäßig für ihre normalen Beziehungen, also für ihre nichtchristlichen Freunde und Kontakte. Dabei praktiziert sie auch das hörende Sehen, das ich oben beschrieben habe. Sie betet dabei auch für Eltern, die sie über die Grundschule ihres Sohnes kennengelernt hat. Einige von diesen Eltern sind Freunde von ihr geworden, mit unterschiedlicher Intensität, manche kennt sie besser, andere noch nicht so, aber für alle betet Karina regelmäßig. Da ihre Kinder auch gut befreundet sind, sehen sich einige der Mütter ab und zu auch nachmittags, wenn die Kinder sich zum Spielen treffen. Zwei Beispiele aus diesem Rahmen: Karina praktizierte während ihrer Gebetszeit für diese Freunde das oben beschriebene hörende Sehen. Sie brachte ihre erste Freundin, nennen wir sie hier mal Claudia, in Gedanken zu Jesus und dann sah sie vor ihrem inneren Auge, wie ihre Freundin an der Schulter von Jesus weinte. Karina betete daraufhin immer wieder dafür, dass ihre Freundin erleben kann, wie sie mit all ihren Sorgen und Schmerzen (von denen Karina keine Ahnung hatte) zu Jesus kommen und erleben kann, dass Jesus einfach nur gut für sie ist. Nun tranken Karina und Claudia an einem Nachmittag einen Kaffee und redeten über unterschiedliche Dinge, unter anderem auch über ein Problem, das Claudia hatte. Karina sagte ihr, dass sie dafür beten würde. „Wenn du meinst, dass das was bringt?“ – „Natürlich bringt das was, das habe ich schon oft erlebt“. Daraufhin erzählt ihr Karina, dass sie ohnehin öfter für sie betet und erzählt ihr ebenfalls davon, dass sie Gebet auch als Dialog mit Jesus erlebt und dass manchmal Jesus ihr Dinge zeigt, für die sie konkret beten kann. Daraufhin war Karina mutig und fragte Claudia, ob sie interessieren würde, was sie – in aller Vorsicht – glaubt, von Jesus in Bezug auf sie gehört (bzw. „gesehen“) zu haben. Und weil Claudia das bejahte, beschrieb ihr Karina zwei Szenen, die sie im Gebet mit Jesus „gesehen“ hatte, eine davon habe ich oben beschrieben. Karina beschrieb mir, wie sich von einem Moment auf den anderen, die Intensität im Raum änderte. Ihre Freundin war sichtlich gerührt, hatte Tränen in den Augen, und Karina konnte ihr sagen, dass sie bei Jesus gut aufgehoben ist, selbst mit Tränen in den Augen sagte sie ihr, wie gut Jesus ist, wie gut Jesus auch zu ihr/für sie ist.
Für Nathalie betet Karina ebenfalls. Als sie für sie betete, sah sie ihre Freundin hilflos umher irren und hatte den Eindruck, dass ihre Freundin Angst hat. Bei anderen Gebetszeiten kamen noch eine ganze Reihe anderer Eindrücke dazu. Bei einem Treffen mit mehreren Müttern sagte Karina sinngemäß zu Nathalie: „Ich weiß nicht, ob ich das schon gesagt habe, aber ich bete regelmäßig für dich und deine Familie, gibt es irgendetwas, für das ich konkret beten kann?“ – „Du betest für mich, das ist aber abgefahren.“ Das Gespräch ging daraufhin noch etwas weiter und Nathalie sagte ihr, wofür sie beten könne. Einen Impuls von Gott aufnehmend, erzählte Karina ihr, dass sie auch manchmal Dinge für sie von Gott hören würde und fragte sie, ob sie daran interessiert sei, davon zu hören. Irgendwie wurden die beiden dann von einer weiteren Mutter unterbrochen, aber Nathalie sagte zu Karina, sie solle ihr das doch einfach mal mailen.
Das tat Karina dann und schrieb ihr mit aller Vorsicht von den Dingen, die sie im hörenden Gebet vernommen hatte. Wohl auch mit dem Zusatz, dass ihre Freundin das sehr vorsichtig lesen soll, vielleicht Dinge auch nicht passen könnten. Denn so ist es ja oft auch, manchmal sind wir uns mit Dingen sicher, mit anderen eher unsicher. Ein paar Stunden später mailte ihre Freundin ihr völlig bewegt zurück, dass sie das sehr abgefahren findet, wie gut sie jemand kennen kann und dass das für sie ein toller Gottesbeweis sei. Karina sagte ihr natürlich, dass nicht sie sie so gut kennt, sondern Jesus, aber seit dem sind die beiden wohl immer wieder im Gespräch über Jesus.
Ihr dürft also gerne für die beiden Freundinnen von Karina beten. Und auch wenn Karina, Nathalie und Claudia nicht die richtigen Namen sind, Gott wird die Gebete schon zuordnen können. :-)
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mich ermutigt so was total, ich finde cool, wie konkret Jesus spricht und wie – in diesen beiden Fällen – das Gehörte sogar Gesprächsöffner wurde. Ich erlebe dies ebenfalls, wenn ich auch betonen will, dass ich lange nicht alle Sachen allen Leuten erzählen würde. Ich glaube, dafür hat man schon ein Gefühl und manchmal ist es auch so wie in der Situation bei Karina und Nathalie, dass man den Eindruck bekommt, dass man bestimmte Dinge weiter geben soll.
An dieser Stelle mal eine herzliche Einladung, die diesen Blog lesen und mit denen ich nicht im persönlichen Gespräch bin: Wenn ihr selbst solche oder auch völlig andere Geschichten aus eurem Leben erzählen könnt, mailt sie mir doch. Ich anonymisiere sie dann gern und baue sie an passender Stelle ein. Echte Geschichten von echten Menschen ermutigen einfach ungemein.
Was denkt ihr? Ermutigend, hilfreich, zu abgefahren? Ich bin gespannt, auf eure Gedanken.
Danke David,
es ermutigt mich wieder damit anzufangen vermehrt für die Leute die ich kenne und auf dem Herzen habe zu beten. Vor einiger Zeit hab ich mal ganz ähnlich für einige Menschen gebetet, aber ehrlich gesagt hab ich wieder damit aufgehört…blöd. Mein Vorgehen war diese Person vor Jesus hinzustellen und Gott zu fragen was er der Person heute sagen möchte oder was er über sie denkt, was er mir mitteilen möchte, etc…das war auch sehr interessant. Vielleicht hätte ich auch mal mutiger sein sollen, aber was nicht war kann ja noch werden ;-)
herzlich
silvia
Hallo,
ich beginne auch gerade erst zu erkennen und vor allem zu erfahren, wie gerne GOTT mit mir, mit uns redet. Mir hilft es vor allem zu schreiben, GOTT Fragen zu stellen und Gedanken, die kommen niederzuschreiben. Oft bin ich echt erstaunt, wie ER redet. Ich habe auch prophetisches Malen erlebt. GOTT ist so kreativ, auch in der Art und Weise, wie ER zu uns redet!
Dein Beitrag ermutigt mich auch, regelmäßig und intensiv für die Menschen, die ich kenne zu hören und zu beten. Zu fragen, was soll ich machen, mit dem was GOTT mir zeigt. Auch aufzuschreiben, um nachlesen zu können, was hat sich verändert.
Für einen Menschen bete ich schon länger und ich hatte den Eindruck, GOTT schenkt ihm lauter Rosen, um ihm zu sagen, dass ER ihn liebt und er keine Angst vor IHM haben muss. Also habe ich ihm zum Geburtstag eine Rose geschenkt und gesagt, sie ist von GOTT!
Es ist toll zu sehen, was mit Menschen geschieht, wenn sie mit GOTT in Berührung kommen!
Die Fragen finde ich wichtig:
Was hat GOTT für diesen Menschen vorbereitet?
Was soll ich machen mit dem, was ich höre, sehe?
Bin ich bereit mich auch korrigieren zu lassen?
Würde mich über mehr solcher erlebten Geschichten freuen!!
LG Regine
Lieber David,
also eins ist klar: das Gebet und die betende Anbetung des Herrn ist das allerwichtigste im Leben eines Christen!
Zu dieser Sache aber – und ich weiß nicht wie ich es nett formulieren soll – bleibt mir nur eins zu sagen: das ist purer Okkultismus bzw. mittelalterlicher katholischer Mystizismus. Wo kannst Du das in der Bibel finden? Hast Du Dich denn schon damit beschäftigt, wo diese Methode herkommt? Diese Methode wird z. B. schon von Ignatius von Loyola empfohlen. Dieser feine Herr war ein bitterböser Feind Christi! Ich war früher selbst New Ager, meine Frau ebenso, haben in Californien gelebt und wirklich schlimme spirituelle Dinge getrieben, die ich hier nicht aufzählen will. Ich sehe bestimmt nicht hinter jedem Busch einen Dämonen, aber ich möchte Dir wirklich von ganzem Herzen empfehlen: lass die Finger davon – das ist eine böse Technik! Ebenso beruht diese Methode auf den Lehren Robert Schullers, ein Feind Christi und von Norman Vincent Peale, beide Pastoren, beide Feinde Christ. Wenn Du willst gugel einfach mal die Namen Richard Foster und Renovare Movement.
Herzliche Grüße
Albrecht
Hallo Albrecht,
schön, dich hier zu lesen. Meine erste Reaktion war mit den Worten von Neo aus Matrix: Weow!
Starker Tobak. Ich weiß, dass ich an manchen Stellen auch klar und deutlich sein kann, aber bei diesen Fragen versuche ich zumindest vorsichtiger mit so krassen Aussagen wie „Feind Christi“ zu sein. Ich freue mich schon, wenn wir darüber bei unserem nächsten Wiedersehen reden können.
Hier in Kürze nur soviel: Selbstverständlich halte ich Visualisieren a la „Du musst nur genug daran glauben und das erglaubte Endresultat wird Wirklichkeit werden“ für absolut unbiblisch und würde es nie praktizieren. Genauso sehe ich das Predigen eines Wohlstandsevangelium als falsch und unbiblisch an, aber dennoch wäre ich sehr vorsichtig, bestimmte Leute als Feinde Christi zu bezeichnen. Ich habe die Chrystal Cathedral in Kalifornien besucht und bei bestimmten Dingen auf dem Campus wurde mir schlecht, keine Frage, aber ist deswegen alles, was dort passiert schlecht? Luis Palau hatte damals eine absolut straighte Predigt gehalten, da war nichts daran auszusetzen. Von daher versuche ich überall, das Gute zu nehmen und davon zu lernen („Silber und Gold“ bei Augustin, vgl. Kap.40).
Zur Sache des visuellen Hörens: Hier passiert nichts Magisches, Gott redet zu uns ja auch in anderen Bildern, die nicht in der Bibel stehen und leitet uns dadurch. Würde ich solches heutige Reden jemals auf die Stufe der Schrift heben? Natürlich nicht, aber hier geht es einfach um einen Weg, wie Gott uns zeigen kann, was er tun möchte bzw. wofür wir beten sollen. Er ist und bleibt derjenige, der dieses Gebet erhört. Hoffe, das hilft etwas in der Erklärung. Liebe Grüße nach Fürstenwalde!
David, ich habe es mir nicht leicht gemacht den Kommentar oben zu posten. Du kannst natürlich machen, was Du willst, ich finde es aber sehr anrüchig. Du hast mir auch nicht die Frage beantwortet, wo in der Bibel Du diese Gebetspraxis findest!
Frage: wenn Dir jemand mit folgenden Aussagen käme, würdest Du dann annehmen, dass er Christ ist?
In einem idea-Interview kommentierte er die Aussagen über eine ewige Verdammnis als „Lächerlich und unbiblisch… Meine Berufung ist es, in unserer Zeit neu zu definieren, was Sünde, Buße, Wiedergeburt und ein geheiligtes Leben ist“
„…wenn er (Schuller) in 100 Jahren wiederkäme und alle seine Nachkommen wären Moslems, würde ihm dies nichts ausmachen, solange sie nicht Atheisten sind“ (gedruckt in Grand Rapid Press, 1. 9. 1997).
In einem Interview, daß bei „Larry King Live” Weihnachten 1999 ausgestrahlt wurde, erklärte Schuller unumwunden nach einer Begegnung mit dem Groß-Mufti von Damaskus: „Ich bin selten einem Menschen begegnet, mit dem ich so eine unmittelbare Verwandtschaft des Geistes und solch eine Übereinstimmung des Glaubens und der Philosophie empfand, wie ich sie mit dem Groß-Mufti des Glaubens habe.“
Diese Statements sind schon etwas älter aber Schuller hat sich auch später davon nicht distanziert!
David, Schuller predigt den New Age Jesus, nciht den Jesus der Bibel!
Hallo Albrecht,
Schuller will ich gar nicht verteidigen, den hast du in die Diskussion gebracht. Ich habe nur gesagt, dass ich mit solchen Worten wie „Feinde Christi“ vorsichtiger umgehen würde.
Aber zu deiner Frage, wo ich so eine Praxis in der Bibel finde? Nirgends. Aber brauche ich das? Es gibt genügend Beispiele, wie Gott im NT prophetisch zu Leuten in Bildern gesprochen hat. Petrus wäre sonst vermutlich nie zu den Heiden gegangen. Glaube ich, dass Gott heute noch zu uns redet? Absolut. Seine Schafe hören seine Stimme, auch heute noch, sie können sogar so blöd wie Schafe sein. Eins noch zur Klarstellung: Du bezeichnest es als Gebetspraxis. Es ist richtig, dass ich das während meiner Gebetszeit mit Jesus mache, aber dieses Hörende Sehen ist nicht Gebet, es ist einfach nur Hören auf Gott. Und somit in derselben Kategorie, wie wenn Gott einfach so zu mir redet, mir ein Bild schenkt, eine Vision, einen Bibelvers (der sogar manchmal selbst aus dem Kontext gerissen zu mir spricht) oder auch nur eine Bibelversangabe gibt, bei der ich keinen Schimmer habe, was da steht. Gott redet auf unterschiedlichste Weise zu uns. Je länger ich das mache, desto mehr erlebe ich unterschiedliche Wege, wie Gott zu uns redet. Und natürlich erlebe ich, dass Gott in meiner persönlichen Bibellese zu mir durch den gelesenen Text spricht oder auch wenn ich mal eine Predigt höre. Aber sobald ich dafür offen bin, dass Gott zu mir auf andere Weisen zu mir spricht, erlebe ich, dass er das tut. Denn er möchte ja gerne mit uns in echte Kommunikation treten. Von daher ist das Hörende Sehen kein Gebet an sich, es zeigt mir nur, wie ich konkreter für Menschen beten kann.
Bei der Frage, wo wir bestimmte Gebetspraktiken im NT finden, ist es grundsätzlich interessant, dass wir darüber grundsätzlich wenig finden. Ich kenne sogar Leute, die sagen, dass wir im NT keine wirklich explizite Aufforderung finden, konkret für einzelne Nichtchristen zu beten.
Kol 4,3 „Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir das Geheimnis Christi sagen können.“ fordert zwar auf, dass wir beten sollen, dass das Evangelium offene Türen findet, aber das ist fern davon, dass wir konkret für einzelne Personen beten sollen, dass sie sich für Gott öffnen. Aber heißt das Fehlen einer solchen Stelle, dass wir es nicht tun sollen? Ich kenne genügend Leute, die das praktizieren und Gott stellt sich dazu.
Ich hoffe, das hilft ein bisschen weiter.
Hallo,
lange Zeit war für mich beten auch nur eher eine „Einbahnstraße“. Wenn ich von GOTT gehört habe, dann durch Bibellese (immer noch!!), aber eben nicht auf andere Art und Weise.
Wenn ich aber die Bibel lesen, dann lese ich immer wieder, wie GOTT konkret Menschen Aufträge oder Visionen, Bilder, Worte der Erkenntnis gibt.
Also fing ich mich an zu fragen, wieso Gebet bei mir eher einseitig ist. Je mehr ich mich damit beschäftigte und mit Menschen in Kontakt kam, die Bilder, Worte und Visionen von GOTT geschenkt bekamen und je mehr ich Stellen in der Bibel fand, die bestätigen, dass GOTT gerne mit uns redet (wie sollte auch sonst Beziehung gelebt werden?), desto größer wurde meine Sehnsucht nach GOTTES Reden auf all die verschiedenen Arten und Weisen (ER ist so unendlich kreativ). Ich fing an IHN zu bitten, mehr und mehr voller Sehnsucht.
ER hat sich dahinter gestellt. Ich lerne noch, aber ich beginne zu hören, was ER sagt, Bilder für Lebenssituationen zu bekommen. Ich bete auch, dass ich immer besser unterscheiden kann, was ist wirklich von GOTT, was ist von mir. Zusätzlich bin ich mit Menschen im Gespräch, die mit prüfen dürfen, was ich höre.
GOTT ist sooooooo gut! ER will uns Seine Geheimnisse offenbaren. ER spricht zu uns wie mit einem Freund. ER lässt sich von uns suchen! Wir sollen und dürfen fragen, ER will antworten! ER sehnt sich danach mit uns Beziehung zu leben und ich darf erleben, wie vielfältig, wie spannend, wie ergreifend es ist, mit JESUS unterwegs zu sein!
Klar, kann man daneben liegen. Ob ich mit „Bibelstellen“ um mich werfe oder mit „Der Herr hat mir gesagt“ (würde ich auch so nicht sagen!), immer kann ich Fehler machen, andere verletzen.
Daher will ich nah bei IHM sein, in Rechenschaftsbeziehung mit anderen Menschen leben und von anderen lernen, einen weisen und guten Umgang mit Prophetie und all den anderen Gaben, die GOTT uns schenkt lernen.
LG Regine
Lieber David,
ich habe diesen Artikel gelesen und von dieser Art Gebet meiner Frau erzählt. „Hört sich an wie christlicher Voodoo“ war ihr spontaner Kommentar. Ich meine, sie hat Recht.
Natürlich wünscht man sich, dass man wissen will, wie man richtig betet, aber diese Art ist tatsächlich nicht in der Bibel zu finden und je nach Phantasie, persönlichem Naturell, Jesus-Verständnis und Schriftverwurzeltheit wird es da wohl zu abstrusen Gebeten kommen (müssen).
Sicherlich wird man mir erwiedern, dass es ein Frage der Reife ist, was aber generell bei Allem zutrifft. Aber wer sich auf diesen „weichen“ und unweigerlich Fehler produzierenden Erkenntnisweg einlässt, wird früher oder später verwirrt werden und gerade labile Charaktere werden den Schaden davon tragen.
Gerade die Tatsache, dass es nicht in der Bibel steht bzw. dass es KEINEN Vers gibt á lá
!!!!!ACHTUNG!!!!PHANTASIEVERS!!!!!
»Und wenn ihr betet, so bringt die Anliegen und Personen in Gedanken zu unserem Herrn Jesus und schaut mit eurem inwendigem Menschen, was der Herr dann tut. Betet also aus, was ihr seht«.
!!!!!ACHTUNG!!!!!PHANTASIEVERS!!!!!
sollte zu denken geben.
In aller Kürze wäre es Paulus oder einem anderen Autor der Bibel ein Leichtes gewesen, seine gesegneten Gebetserfahrungen weiter zu geben und damit die Christen über Jahrhunderte zu ermutigen. Aber wer diesen Vers liest, wird merken, dass es NICHT die Stimme Gottes ist oder seinem Wort entspricht. Die wahren Schafe fliehen, weil sie die (fremde) Stimme nicht kennen.
Ich habe öfters Bücher gelesen, die Theologisch sträflich dünn und falsch unterbaut und gestrickt waren, die aber mit erstaunlichen Erfahrungen zu überzeugen suchten, so dass man geneigt ist zu glauben: Das kann ja nur von Gott kommen. Aber es fehlt das Zeugnis der Schrift, und dass ist wohl gewichtiger, als allgemein angenommen wird. Erfahrungen lassen sich oft schlecht überprüfen, sind u.a. subjektiv und müssen an der Schrift gemessen werden, weil wir sonst in Teufels Küche kommen. Heutzutage scheinen Erfahrungen genau so viel Wert zu sein wie ein fundierter, biblischer Unterbau. Der Unterschied: Erfahrungen sind oft spannender anzuhören als das „beste, allgenügsame Wort Gottes, dass in Ewigkeit bleibt“.
Zu den Feinden Christi:
Albrecht hat wohl Recht. Feinde Christi sind meistens aus dem eigenen Lager, nett, charmant und überzeugend und unter Umständen sehr erfolgreich.
Aber auf subtile und gekonnte, teils unterhaltsame, beeindruckende Art wissen sie die Zuhörer von der Gnade Gottes und dem Herrn Jesus Christus abzuziehen. Und: Heute scheint es kaum noch Irrlehrer zu geben, wenn man dem christlichen Mainstream glaubt. Keiner wagt es, klare Urteile innerhalb der Gemeinde auf Basis der Bibel zu fällen, obwohl wir dazu angehalten sind, das Böse aus der Mitte zu entfernen (Letzte große Ausnahme, weil es zu extrem wurde: Wort und Geist).
Das heißt aber nicht, dass es sie nicht zahlreich gibt. Aber klare „Entpfehlungen“ sind heute eher „out“, gerade, wenn sie „trendy“ sind.
Die Bibel ermutigt die Jünger auch nicht zur Begeisterung, sondern zur Nüchternheit. Ersteres hat Konjunktur, etzteres fällt wohl immer schwerer.
Liebe Grüße
Matthias
Hallo Matthias,
schön, dich hier zu lesen. Nur kurz: Kennen wir uns schon persönlich?
Zu deinen Fragen ein paar Rückfragen:
Wie redet Gott zu dir? Oder konkreter: In den letzten zwei Wochen, auf welche Weise hat Gott zu dir gesprochen? Oder vielleicht noch anders: Auf welche Art und Weise darf Gott zu dir reden?
Die Antworten darauf würden mir helfen, deinen Kommentar besser einzuschätzen.
Warum ich frage:
Es gibt ja Leute, die den Standpunkt vertreten, dass die übernatürlichen Geistesgaben mit der Zeit des Neuen Testaments aufgehört haben. Sollte das dein Standpunkt sein, bringt eine weitere Unterhaltung zu unserem Thema nicht wirklich viel, dann könnte ich dir eher ein Buch empfehlen, die diese Lehrmeinung meines Erachtens theologisch fundiert widerlegt.
Zum anderen ist es für mich interessant zu hören, wie Gott bisher zu dir gesprochen hat. Meine Erfahrung zeigt: Es gibt zahlreiche hingegebene Christen, die zwar grundsätzlich nicht ausschließen, dass Gott zu ihnen direkt reden kann, es aber nicht wirklich erleben. Auch kein Problem, habe schon mit ganzen Gruppen Praxisübungen zum Thema „Auf Gott hören“ gemacht, in denen Menschen mir hinterher sinngemäß gesagt haben: Musste mich erst darauf einlassen, aber vielen Dank, das war eine erfrischende und ermutigende Erfahrung. Und nein, da ging es nicht um Hörendes Sehen oder „christliches Voodoo“, wie deine Frau es bezeichnet (ich zitiere nur mit einem Schmunzeln, inhaltlich bin ich komplett anderer Meinung).
Freue mich auf deine Antwort, eine Antwort von mir bekommst du ganz sicher.
LG!
David
Lieber David!
Danke für die rasche Antwort. Kennen tun wir uns direkt nicht, aber ich denke das du unter anderem so etwas wie „ein netter Kerl“ bsit.
Also vorne weg: ich bin Post-Charismatiker und habe, so denke ich sagen zu können, schon etliches in dieser Richtung erlebt und kann mich nicht beklagen, da ich vieles selbst „gehört“ und auch „gesehen“ habe. Habe auch schon „Prophetische Crash-Kurse“ gemacht und konnte schon „tolle“ Treffer landen, wenn es um (prophetische) Eindrücke für andere ging. Das können schon tolle Erfahrungen sein, aber mehr oft leider auch nicht.
Aber ich lese auch (Jahres)Bibel schon über Jahre hinweg und wenn man dann doch recht weit herum gekommen ist, was die charismatische Szene angeht, dann MÜSSEN einem gewisse Dinge einfach mit der Zeit „spanisch“ vorkommen, wenn man es mit der Bibel vergleicht.
(Man denke an all die großen Prophetien, die zum einen nicht eingetroffen sind und an die sich auch kaum einer erinnern kann)
Da passiert selbst dann, wenn man keine „kritische“ Literatur liest. Wenn man sich allerdings auch mal kritsch damit auseinander setzt und Hintergründe mitbekommt, dann weiß man auch, warum immer wieder die „Glocken“ gebimmelt haben. Meistens zu recht.
Letzlich haben die zusätlichen „Hörquellen“ viel Verwirrung und Not mit sich gebracht und ich habe mich mit Sachen herum geschlagen, die des Schlagens nicht wert waren. Nüchternheit hätte mir gut getan. Auch die Arroganz, „mehr“ wissen zu können als „klassische Christen“ bringt einen Gott auch nicht näher. Und mittlerweile denke ich nicht, dass es allein an mir lag, weil ich das ganze „nicht richtig gehändelt habe“.
Die Not damit sehe ich als Gottes Gnade an, um mich aufzurütteln.
Und das ist auch ein Hören auf Gott: Sein Wort und Ihn immer mehr kennen und merken, wenn es nicht damit übereinstimmt.
Und genauso vom Heiligen Geist erinnert zu werden an alles, was Jesus gesagt hat.
Deine Frage nach Gottes reden in den letzten zwei Wochen fand ich gut.Kurz dachte ich als „Post-Charismatiker“, da hätte ich nichts zu erzählen.
Letzte WE habe ich als MA Kindern eine Geschichte erzählt (Schadrach, Meschach und Abed-Nego im Feuerofen) und ich weiß nicht, was die anderen dabei gehört haben – aber mich hat es letzlich sehr ermutigt und auch in die eigene Situation gesprochen. (Die Geschichte hatte ich schon länger „auf dem Herzen“) Dazu eine Geschichte am Abend zuvor, wo Gott übernatürlich eingegriffen hat durch 16 Engel mit Schwertern (Vielleicht bekannt).
Gott redet und führt auch durch Umstände: Das habe ich auch sehr oft erlebt – jedoch ist dies oft erst im Nachhinein sichtbar.
Oder durch andere in Predigten oder ähnlichem.
Die Frage „wie darf Gott zu mir reden“ ist damit eventuell auch beantwortet.
Ich weiß auch, dass ich öfters sehr Kritikresistent war und kaum bereit war, Dinge zu hinterfragen. Dabei dachte ich, ich hätte etwas „Neues“ entdeckt und nun gehts ab. Letzlich denke ich, das Gott mich diese Bitterkeiten hat schmecken lassen, damit ich zur Besinnung komme.
Ich mach erst mal schluss.
LG
Matthias
Hallo Matthias,
dank dir für deine Offenheit. Das hilft mir sehr.
Und danke, Regine, für deine Gedanken. Da brauch ich ja nichts mehr zu schreiben. :-) Aber genau so habe ich mir den Blog gewünscht.
Ich komme, vermutlich ähnlich wie Regine, aus einer anderen Ecke als du.
Ich bin einer in einer traditionellen und sehr konservativen Baptistengemeinde aufgewachsen. Bis ich 19 war, habe ich so gut wie keine Lehre über das Wirken des Heiligen Geistes gehört. Wenn der Heilige Geist überhaupt mal aufgetaucht ist, dann in einem Nebensatz a la: „Das tun wir in der Kraft des Heiligen Geistes.“ Was auch immer das bedeuten sollte. Es verwundert nicht, dass ich in einem solchen Umfeld kaum Impulse bekommen habe, auf Gott zu hören (anders als durch sein Wort, durch eine Predigt, durch ein Gespräch etc.), zum Beispiel jetzt und hier still zu sein und zu erwarten, dass Gott zu mir redet. Aber nur weil ich in so einem Kreis aufgewachsen bin, heißt das nicht, dass Gott das nicht tun will. Ich habe dann irgendwann viele Erfahrungen mit dem Heiligen Geist, mit Gebet als Dialog, mit Prophetie und dergleichen gemacht. Ja, da bin ich auch mal auf die Nase gefallen, ja, da sind Dinge passiert, die ich nicht genau einordnen kann, bis heute nicht, aber wieder zurück? Das wollte ich zu keinem Zeitpunkt. Wenn ich jetzt mit anderen zusammen bin und in Gebetsgemeinschaften fast ausschließlich nur geredet wird (oder anders ausgedrückt: Kommunikation mit Gott fast ausschließlich in eine Richtung stattfindet), dann fehlt mir was ganz Entscheidendes.
Aber ja, ich habe auch ähnliche Erfahrungen wie du gemacht: Ich war schon in charismatischen Gottesdiensten, in denen ich den Eindruck hatte, dass man’s da eigentlich nur aushalten kann, wenn man seinen Verstand an der Garderobe abgegeben hat. In manchen Kreis wird ganz Schlimmes damit getrieben. Aber was heißt das? Nur, weil jemand mit den sogenannten übernatürlichen Mist gebaut hat, das Thema komplett abhaken? Ich hab schon Leute gehört, die sich explizit davon abgewandt haben, „weil da soviel Schlechtes bei rumkommen kann“. Ich frag dann immer zurück: „Habt ihr in euren Gottesdiensten die Predigt abgeschafft?“ – „Warum?“ – „Na, weil du doch bestimmt schon Predigten gehört hast, die theologisch völlig daneben lagen.“
Mir hat da Paulus im 1.Korintherbrief geholfen: In Korinth lief ja ne Menge überhaupt nicht so, wie Gott sich das vorgestellt hat und Paulus korrigiert z.B. in Kapitel 14 massiv: Er zeigt klare Grenzen auf. Und dennoch: Was lesen wir fast wie ein Rahmen um den Text am Anfang und am Ende::
Damit zurück zu deinem ersten Kommentar:
Ich will nochmal betonen: Hörendes Sehen ist kein Gebet, da passiert nix Magisches, also auch kein Visualisieren (was abzulehnen wäre), es ist einzig und allein mein Öffnen dafür, dass Jesus mir etwas zeigen kann, wofür ich beten soll. Manchmal sehe ich was, manchmal nicht.
Wovon lesen wir in der Apostelgeschichte?
Petrus geriet in Verzückung und hatte eine Vision (Apg 10), Paulus hatte eine Erscheinung bei Nacht (Apg 16), zu Philippus kam ein Engel und schickte ihn zunächst auf die Straße nach Gaza, dann sagte der Heilige Geist, dass er sich dem Wagen des Kämmerers anschließen solle (Apg 8), zu Hananias sprach der Herr in einer Erscheinung und schickt ihn zu Paulus (Apg 9), Agabus sagte eine große Hungersnot voraus (Apg 11) und vermutlich war es derselbe Agabus, der eine Zeichnunghandlung mit Paulus machte (Apg21).
Ich könnte sicher noch viele andere Beispiele bringen, wenn ich weiter nachdenken würde, aber die Beispiele müssten klar machen: Gott hat geredet, sehr konkret, in die jeweilige Situation hinein. Und das will er heute auch noch tun. Wenn Gott zu Zeiten nach Jesu Auferstehung einzig und allein nur etwas hätte dürfen, was schon irgendwie genau so im AT stand, wie soll dann zum Beispiel Agabus diese auf diese Zeichenhandlung gekommen sein?
Ausgehend von deinem Fantasievers könnte man daher die Frage auch genau andersrum stellen: Ist die Tatsache, dass wir solch einen expliziten Vers in der Bibel nicht finden, denn wirklich ein Grund, auf diese Weise nicht zu hören? Oder anders ausgedrückt: Nur weil wir in der Bibel keinen solchen Vers finden, heißt das doch noch lange nicht, dass uns verboten ist, Gott auf diese Art und Weise die Möglichkeit zu geben, zu uns zu reden.
Also: Nix mit christlichem Voodoo, sondern einfach nur: Jesus, hier ist mein Freund, der liegt mir am Herzen, ich möchte konkret für ihn beten. Zeig mir doch, was du zu ihm sagen würdest, was du mit ihm machen würdest, was ich machen soll. Wenn Jesus nur das tat, was er den Vater tun sah (wie auch immer das vor sich ging), gebe ich doch damit Gott nur die Möglichkeit, mir zu zeigen, was er tun will. Und ja, ich könnte ähnliche Geschichten wie oben im ursprünglichen Artikel erzählen, werde ich aber natürlich nicht, das geht nur die betreffenden Personen an.
Aber wir werden sicher noch in Zukunft den einen oder anderen Blogpost zum Thema „Auf Gott hören“ haben, dafür ist das Thema zu wichtig.
Hoffe, das hilft ein bisschen weiter?
Liebe Grüße aus Hamburg!
David
Hallo,
da mich das Thema sehr bewegt, hier ein paar meiner Gedanken.
Erst einmal danke ich Dir, Matthias, für Deine Ehrlichkeit!
Ich komme aus dem eher nüchternen, evangelikalen Bereich. Von Geistesgaben habe ich dort selten gehört, Heilung, Prophetie,…waren so gut wie nie Thema von Lehre. Bibellesen und Lehre wurden immer sehr hoch gehalten (ja auch zu Recht). Mein Kopf war immer gefragt, Gefühle nur gefährlich, unberechenbar, hatten mit Glauben nix zu tun.
Mit ging es also umgekehrt. Wenn ich die Bibel las, fragte ich mich immer, wieso solche krassen und konkreten Dinge in der Bibel passieren, aber nicht in meinem Leben. Warum kann ich GOTTES Stimme nicht so hören wie Paulus, z.B., warum habe ich keine Visionen wie Petrus, oder Träume, die konkret in meine Situation hinein sprechen? Warum erlebe ich keine Krankenheilung? JESUS spricht doch davon, dass wie ER gesandt wurde, ER uns sendet. ER sagt, wir würden Größeres tun. Paulus spricht davon, dass wir uns ausstrecken sollen nach den Geistesgaben, vor allem aber der Prophetie.
Ich habe erlebt, wie mit Bibelstellen um sich „geschlagen“ wurde (oft auch mit guten Motiven, das will ich gar nicht leugnen), mit Lehre. Genauso unweise, wie viele aus dem charismatischen Bereich mit den Wirkungen des HEILIGEN GEISTES, wird auf der anderen Seite mit Lehre und Bibelstellen umgegangen.
Das Buch von Jack Deere „Überrascht von der Stimme des Heiligen Geistes“ und viele Besuche in charismatischen Gemeinden, haben mir gezeigt, dass es doch mehr gibt. Dass es doch erlebbar ist, dass JESUS sehr wohl heute noch redet, handelt, eingreift, auch übernatürlich.
Das Buch fand ich sehr weise, zeigt einen wirklich guten Umgang mit Prophetie auf. Einen, der nicht alles besser weiß, keine Keule schwingt oder mit Sätzen wie „GOTT hat mir gesagt…“ um sich wirft. Aber einen Weg zu hören, wieder hinzuhören und zu erwarten, dass GOTT redet. Konkret, hörbar in Gedanken, laut, in Träumen und Visionen.
Ich glaube, es ist an der Zeit wegzukommen von der einen und der anderen Seite! Weg von den Verletzungen, die man einander zugefügt hat und nicht das eine (Bibellesen, Kopf, Lehre) gegen das andere (Gefühle, Heiliger Geist, Prophetie…) auszuspielen. GOTT hat uns beides geschenkt und wir müssen lernen gut und weise damit umzugehen.
Ich möchte lernen, dass was GOTT schenkt zu nutzen. Ich möchte mich nicht abhalten lassen, seine Geschenke, seine Wege und Möglichkeiten, auch nur etwas davon zu verpassen, weil es Menschen gibt, die nicht gut damit umgehen und jegliches Geschenk von GOTT nutzen, um Macht auszuüben, sich gut da stehen zu lassen,…
GOTT redet auf vielfältige Weise und wir müssen wieder lernen zu hören UND richtig damit umzugehen und aufhören, das eine oder andere zu „verteufeln“.
LG Regine
Lieber David,
hier ein paar Bibelstellen bezüglich „sehen“ bzw. „glauben“. (Grossschreibung vom Kommentator).
2Kor 5,7 „…denn wir wandeln im Glauben und NICHT im SCHAUEN.“
Joh 20,29 „Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die NICHT SEHEH und doch glauben!“
(Kurz danach)
Joh 20,31 „Diese aber sind geschrieben, damit ihr GLAUBT, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.“
Hebr. 11,1 „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man NICHT SIEHT.“
1 Petr. 1,8 „IHN habt ihr NICHT GESEHEN und habt ihn doch lieb; und nun GLAUBT ihr an ihn, obwohl ihr IHN NICHT SEHT; ihr werdet euch aber freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, 9 wenn ihr das Ziel eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit.“
Ich finde, diese Bibelverse sprechen für sich selbst.
Petrus schreibt an Gläubige und davon, dass sie Jesus nicht sehen, aber dennoch an ihn glauben. Und das macht ja den Glauben aus – Gott bei seinem Wort ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln.
Glaube an das, was er in der Bibel geoffenbart HAT, nicht, was ER offenbaren WIRD.
Bleibt die Frage: Kann man Jesus also, wenn man will, „sehen“ und sei es auch „nur“ in Gedanken bzw. Phantasie?
Es kann nicht Jesus sein, den man beim Hörenden Gebet sieht, sonst hätte Petrus nicht so einen „K.O.“-Vers geschrieben.
Man kann Jesus nicht sehen, man muss an Ihn glauben.
Wer ist dieser Jesus, der etwas mit dem Freund redet oder tut? !!!Bestenfalls!!! eine biblisch nahe Phantasie-Figur, aber NIEMALS Jesus selbst. Wir können nicht in solch einer Art über Jesus verfügen, und schon gar nicht über Engel.
Das erinnert mich an Todd Bentleys bzw. Bob Jones Astral-Projektion:
Dort erzählten beide recht unbefangen, dass sie durch „Glauben“ in den dritten Himmel gegangen sind und Vanille gerochen haben. Eigenmächtig und von jetzt auf gleich. Ich hoffe es bedarf keines Kommentars, was davon zu halten ist.
ACHTUNG!!! http://www.youtube.com/watch?v=kGCTMEoifqQ ACHTUNG!!!
Hörendes Sehen – Da gehst Du AKTIV in einen unsichtbaren Bereich hinein, der absolut subjektiv ist und -nach wie vor- so in der Bibel weder favorisiert oder geschildert wird. Es ist nicht nur so, dass der Phantasievers fehlt — dem gegenüber stehen obige Verse dieser Praxis entgegen.
Und Albrecht hat Recht — das ist und bleibt gefährlich. Diese Praxis ist bibelfreumd — Jedoch gibt es dazu Ansätze in der Mystik bzw. Meditation und in anderen Religionen.
Werte bitte meine Aussagen als Besorgnis.
Liebe Grüße
Matthias
Hallo,
wenn ich ehrlich bin, dann finde ich die Art der Bibelauslegung schwierig.
Ich finde auch andere Texte in der Bibel, in denen Menschen JESUS sehen in einer Vision. Texte in denen Männer GOTTES in ihren Visionen sogar Engeln ansprechen, um zu fragen, was dort eigentlich gerade passiert. Dort gibt es Visionen und Gespräche mit GOTT, Bilder über den Himmel und was dort gerade passiert,…
Findest Du z.B in Daniel und in der Offenbarung. In Off 19,11f z.B sieht Johannes „ein weißes Pferd. Der darauf saß, heißt der Treue und Wahrhaftige. Es ist der gerechte Richter, der für die Gerechtigkeit kämpft. …13 …man nannte ihn: Das Wort Gottes“ !
„Eine biblisch nahe Phantasie-Figur“?
LG Regine
LG Regine